Anti-Falten-Make-up: Meine Profi-Techniken, um Falten zu kaschieren
Ist es möglich, Hautfältchen und Falten mit Make-up abzumildern oder gar zu kaschieren? Und wenn ja, welche sind die besten Techniken für Anti-Falten-Make-up? Diese Fragen gehören zu denen, die ich in meinen Schminkkursen am häufigsten höre.
Falten sind unvermeidlich. Mit zunehmendem Alter wird die Haut dünner und trockener, verliert ihre Elastizität, es bilden sich Fältchen und Falten. Wir passen unsere Hautpflege an mit reichhaltigeren Cremes. Die veränderte Hautstruktur bedeutet aber auch, daß wir unsere Make-up-Gewohnheiten ebenfalls ändern müssen.
Mit für ältere Haut besonders geeigneten Make-up-Produkten und den richtigen Auftrage-Techniken können wir unserem Teint wieder Strahlkraft verleihen und unser Gesicht dynamischer und jugendlicher erscheinen lassen.
Hierunter habe ich für Sie meine professionellen Schminktipps für effektives Anti-Aging-Make-up zusammengestellt, insbesondere Techniken, um Linien und Falten abzumildern und zu kaschieren.
Das Wichtigste: Die richtige Textur der Foundation
Alles entscheidend für ein gelungenes Anti-Aging-Make-up ist die richtige Textur der Grundierung. Was macht die "richtige" Textur aus? Reife Haut ist generell trockener und benötigt daher jede Feuchtigkeitszufuhr, die sie bekommen kann. Die ideale Textur ist daher eine geschmeidige Creme mit einer Formel, die die Haut den Tag über mit Feuchtigkeit versorgt und sie vor dem Austrocknen schützt.
Vermeiden Sie Texturen, die trocknen (dies sind insbesondere mattierende und pudrige Foundations), da sie die Haut noch trockener und faltig aussehen lassen und feine Linien regelrecht betonen. Entscheiden Sie sich vorzugsweise für sanft schimmernde, glowy Formeln.
Was die Deckkraft betrifft, ist wie so häufig auch hier das Motto "less is more." Sehr deckende Texturen setzen sich gerne ab und betonen Fältchen und Falten. Mit Produkten mit leichterer Dreckkraft erzielen Sie einen frischeren, natürlichen Look. Modulierbare Formeln sind ideal und ermöglichen es Ihnen, mehr Deckkraft hinzuzufügen, dort, wo Sie Rötungen, Flecken oder Unreinheiten abdecken möchten.
Essentiell: Die perfekte Farbe
Die zweite entscheidende Wahl für Anti-Aging-Make-up ist der Farbton Ihrer Grundierung. Der ideale Farbton ist genau der Ihres Hauttons.
Wenn Ihre Grundierung genau die gleiche Farbe wie Ihre Haut hat, können Sie einen sehr transparenten Auftrag erlauben. Ihre Grundierung wird damit praktisch unsichtbar, und sieht natürlicher und frischer aus.
Um die ideale Farbe zu finden, tragen Sie einen kleinen Tropfen des zu testenden Produkts auf die untere Hälfte Ihrer Wange auf, zwischen Mund und Ohr.
Der Produktfleck muss völlig mit Ihrer Haut verschmelzen und unsichtbar werden. Wenn Sie das Produkt nicht mehr sehen können haben Sie den richtigen Farbton gewählt.
Auftragen: Mit meinen Tipps ganz einfach
Ob ich hinter den Kulissen der Fashion Week arbeite, in einem Schminkkurs oder wenn ich mich selbst schminke, meine Lieblingstechnik zum Auftragen von flüssiger Grundierung bleibt immer die gleiche: Ich gebe zuerst einen großen Tropfen des Produkts auf meinen Handrücken. Von dort entnehme ich mit einem Pinsel oder meinen Fingern kleine Tupfer, die ich im Gesicht von der Mitte nach außen verteile. Dann glätte und verblende ich mit meinem Pinsel oder den Fingern mit kleinen Streichbewegungen.
Wenn an manchen Stellen noch Rötungen zu sehen sind, lege ich noch etwas nach und verblende sorgfältig.
Tiefere Falten: Mein Trick, um sie zu kaschieren
Stark ausgeprägte Falten wie die Nasolabialfalten können mit der folgenden Profi-Schminktechnik gemildert werden. Ein ganz klein wenig anspruchsvoller, zugegeben, aber keine Hexerei ;-).
Sie benötigen dafür einen sanften Highlighter wie zum Beispiel den Touche Eclat von Yves Saint Laurent. Mit der Spitze des integrierten Pinsels (oder mit einem separaten, sehr feinen Pinsel im Stil eines Eyeliner-Pinsels) ziehen Sie einen feinen Strich in der Tiefe der Falte. Eine feine Linie reicht aus, bitte nicht übertreiben. Dann verwischen Sie die Linie sanft mit einem Blender-Pinsel. Die Falte erscheint dann weniger deutlich und weniger tief, wie mit einem leichten Filter weichgezeichnet.
Bei Stirnfalten kann ein farbloser, mattierender Puder wie der Light Reflecting Setting Powder von Nars helfen. Tragen Sie ihn gezielt mit einem nicht zu großen Pinsel auf. Sie erhalten sofort einen weichgezeichneten, glatteren Effekt, dabei bleibt der Puder selbst als Make-up-Produkt praktisch unsichtbar.
Wichtig: Die Vorbereitung der Haut
Ich betone immer wieder, dass für ein schönes Make-up die Haut gut vorbereitet sein muss und keinesfalls zu trocken sein darf. Die Pigmente der Make-up-Produkte setzen sich sonst an rauhen Stellen und Hautschüppchen fest. Das Ergebnis: ein fleckiges und noch trockeneres Aussehen.
Wie sieht also das richtige Vorbereitungsprogramm für die Haut aus? Nach der Reinigung der Haut tragen Sie ein Serum und anschließend eine Feuchtigkeitscreme auf. Beim Auftragen können Sie die Haut sanft (!) massieren, um die Durchblutung anzuregen. (Ich persönlich bin kein Fan von zu kräftigen Massagen, weil ich Angst habe, die reife, sehr dünne und empfindliche Haut zu sehr zu dehnen).
Danach wartet man am besten einen kleinen Moment, damit die Pflegeprodukte gut eingezogen sind. Das verhindert ein "Überpflegen", das bei dem sich die Produkte einer Art Flöckchen wieder von der Haut lösen. Nach nur wenigen Minuten ist die Creme gut eingezogen, Ihre Haut perfekt mit Feuchtigkeit versorgt und bereit für das Make-up.
Primer: Wozu dienen sie?
Kann ein Primer hilfreich sein beim Anti-Aging-Make-up? Absolut! Unter der Bedingung, dass es der richtige Primer ist! Am besten geeignet sind Primer, die einen "Blur"-Effekt haben, das heißt das Hautrelief optisch glätten. Linien, Fältchen und vergrößerte Poren werden abgemildert. Tragen Sie sie in kleinen Mengen (!) vor allem auf die T-Zone, also die Gesichtsmitte und die Stirn, auf. Oder überall dort, wo Sie das Relief und die Hautstruktur glätten möchten.
Achtung: Es gibt Primer, die wie ein Highlighter wirken, indem sie die Haut zum Glänzen bringen. Diese Produkte sind für Anti-Aging-Make-up nicht geeignet, da sie das Hautrelief eher betonen, also Poren und Fältchen noch hervorheben.
Anti-Aging-Make-up: Jünger aussehen ist möglich!
Fazit: Falten, Fältchen und erweiterte Poren können mit Make-up wirksam abgemildert werden. Sir brauchen dazu:
- Eine cremige, leichte und feuchtigkeitsspendende Grundierung für Leuchtkraft und Ausstrahlung.
- Die perfekte Farbe, die genau zu Ihrem Hautton passt.
- Die richtige Auftragetechnik für ein frisches und natürliches Aussehen.
- Ein Highlighter und ein farbloser Puder für ausgeprägtere Falten.
- Eine Pflegeroutine, um Ihre Haut optimal vorzubereiten.
- Optional: Ein weichzeichnender Primer.
Mit meinen Make-up-Tipps können Sie die Zeit zwar nicht anhalten (wollen wir aber ja auch gar nicht), aber Sie können mit einem strahlendenden Teint frischer und jugendlicher aussehen!